Umschulung zur Hebamme

Eine Umschulung zur Hebamme oder zum Geburtshelfer ist genau dann die passende Entscheidung für dich, wenn du emphatisch bist und Spaß an medizinischen Themen hast. Denkst du schon länger über einen Berufswechsel nach? Nutze die Chance einer Umschulung zur Hebamme und wechsle in einen zukunftssicheren Beruf.

Wir sagen dir alles, was du über Dauer, Kosten und Förderungsmöglichkeiten bei der Umschulung zur Hebamme wissen solltest. Die Umschulung zur Hebamme ist keine klassische Maßnahme zum Berufswechsel. Wer Hebamme werden möchte, kann über den zweiten Bildungsweg eine erneute Ausbildung machen. Was du darüber wissen musst, das erfährst du in diesem Ratgeber. In unsere Jobsuche findest du zudem die besten Stellenangebote für Hebammen.



Beruf wechseln: Mit einer Umschulung zur Hebamme

Umschulung zur Hebamme. So kannst du eine Hebamme werden.
Ein Job mit Zukunft: Mit einer Umschulung kann man Hebamme werden.

Eine Umschulung zur Hebamme kann dir einen zukunftssicheren Job ermöglichen. Möchtest du gerne Hebamme oder Geburtshelfer werden, dann solltest du einige persönliche Voraussetzungen mitbringen. Es ist enorm wichtig, dass du gut mit Menschen umgehen kannst. Außerdem solltest du unbedingt das Interesse an diesem Beruf besitzen. Stressresistenz ist ebenso wichtig.

Möchtest du über den zweiten Bildungsweg den Beruf der Hebamme erlernen, dann solltest du wissen, dass es sich hierbei um keine klassische Umschulungsmaßnahme handelt. Seit dem 01. Januar 2020 muss für den Beruf der Hebamme ein Bachelorstudium abgeschlossen werden. Bisher reichte ein Fachstudium, um den Beruf ausüben zu dürfen. Bis zum 31. Dezember 2022 hast du die Möglichkeit, die klassische Hebammenausbildung nach dem Hebammengesetz (HebG) von 1985 zu machen. Diese Übergangsfrist ermöglicht es den Hebammenschulen in Deutschland weitere Kurse anzubieten.

Möchtest du Hebamme werden, dann hast du während der Übergangsfrist zwei Möglichkeiten. Neben dem Studium kannst du weiterhin die Ausbildung an der Berufsfachschule in Anspruch nehmen.

Obwohl die Geburtenrate in Deutschland rückläufig ist, werden immer noch Hebammen gesucht. Denn die Berufswahl ermöglicht es dir, neben der Arbeit in einer Klinik beispielsweise auch in Geburtshäusern zu arbeiten oder während der Vorbereitung und der Nachsorge tätig zu werden.

Die Arbeitsagentur bietet viele Beratungsangebote rund um die Umschulung und speziell auch für die Umschulung zur Hebamme. Suchst du mehr Informationen, wende dich an die Agentur für Arbeit in deinem Heimatort. Auf der Jobbörse der Arbeitsagentur können Interessierte aktuelle Stellenangebote für Hebammen finden.

Voraussetzungen

Früher war ein Realschulabschluss oder eine anderweitige zehnjährige Schulbildung ausreichend, um den Beruf der Hebamme oder des Geburtshelfers erlernen zu können. Durch das Hebammenreformgesetz, welches am 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, hat sich das verändert. Heute wird mindestens das Fachabitur als Voraussetzung für die Umschulung (Studium) zur Hebamme vorausgesetzt. Kannst du keine Hochschulzulassung vorweisen, dann ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Pflege für das Studium zur Hebamme vorzuweisen:

  • Pflegefachfrau oder -fachmann
  • Gesundheits- und Krankenpfleger/in
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in

Außerdem solltest du ein polizeiliches Führungszeugnis und ein Gesundheitszeugnis vorweisen können. Einige der Hochschulen verlangen zusätzlich eine Bescheinigung über ein vierwöchiges Praktikum in diesem Beruf. Welche individuellen Anforderungen du erfüllen musst, dass kannst du auf den Webseiten der Hochschulen und Hebammenschulen nachlesen. Ein weiterer Ansprechpartner könnte für dich der Deutsche Hebammenverband sein.

Wer?Berufschancen
ohne Ausbildung
und ohne Berufserfahrung
– Direkter Einstieg nicht möglich
– Ausbildung zur Hebamme (Studium)
– Umschulung zur Hebamme (Studium)
mit Berufserfahrung in einem ähnlichen Beruf– keine Externenprüfung möglich
– Ausbildung zur Hebamme (Studium)
– Umschulung zur Hebamme (Studium)
abgeschlossene Pflegeausbildung– verkürzte Umschulung nicht möglich
abgeschlossene Hebammenausbildung
(außerhalb der EU)
– Anerkennung des Berufsabschlusses

Ohne Ausbildung auf Jobsuche? Hier findest du die besten Stellenangebote für Bewerber ohne Ausbildung.

Ablauf & Dauer

Die Umschulung zur Hebamme ist keine klassische Maßnahme, wie in anderen Berufen. Erwartet wird ein Studium mit Bachelorabschluss. Das Studium ist auf 6 Semester angelegt.

Das Studium zeichnet sich durch einen hohen Praxisanteil aus und dauert laut dem Bundesgesundheitsministerium. Am Ende des dualen Studiums können angehende Hebammen oder Geburtshelfer einen akademischen Grad.

Bemerkenswert ist, dass angehende Hebammen während des gesamten Studiums eine Vergütung erhalten, welche an einer klassischen Ausbildungsvergütung angelehnt ist.

Du bist dir nicht so wirklich sicher, ob dieser Beruf für dich passend ist. Ob du den Stress und die Aufgaben bewältigst? Kein Problem! Mit dem Online-Eignungstest Check-U von der Arbeitsagentur kannst du herauszufinden, mit welchen Berufsfeldern du dich anhand deiner Stärken und Interessen näher beschäftigen solltest.

Ablauf einer Umschulung zur Hebamme

  1. Überblick über mögliche Berufe verschaffen

    Bevor du dich für den Beruf entscheidest, solltest du dich genauer informieren. Dabei darfst du dir die Frage stellen, ob dieser Beruf wirklich passend für dich ist. Mit dem Eignungstest für die Berufswahl von der Agentur für Arbeit kannst du das herausfinden.

  2. Bei der Arbeitsagentur informieren

    Du hast dich für den Beruf entschlossen und möchtest gerne die Umschulung beginnen, dann informiere dich bei deiner Agentur für Arbeit nach der Umschulung. Dort kannst du ein breites Angebot für die Beratung finden. Denke bitte daran, dass der Beruf der Hebamme oder des Geburtshelfers nur durch ein Studium erlernbar ist.

  3. Wege zum Berufswechsel prüfen

    Umschulung, Weiterbildung, Externenprüfung oder Quereinstieg – es gibt sehr viele Möglichkeiten, deinen Beruf zu wechseln. Da du dich für den Beruf der Hebamme entschlossen hast, wird die Umschulung in Form eines praxisorientierten Studiums erfolgen.

  4. Dauer und Art der Umschulung klären

    Die Umschulung zur Hebamme oder besser gesagt das Studium ist auf 6 Semester, also 3 Jahre angelegt. Während dieser Zeit wirst du nicht nur in der Hochschule sein, sondern auch in einem Klinikum oder ähnlichen Einrichtung praktische Erfahrungen sammeln können.

  5. Vergütung und finanzielle Fördermöglichkeiten prüfen

    Während deines Studiums zur Hebamme wird dir eine Vergütung über die gesamte Studienzeit gezahlt. Das Arbeitslosengeld entfällt jedoch, durch deine Wahl der erneuten Ausbildung. Du kannst jedoch durch die Agentur für Arbeit BAföG beantragen, sollte das Studiengeld nicht ausreichen. Dazu musst du bei der Agentur für Arbeit einen Antrag stellen.

  6. Stellenangebote durchsuchen

    Auf der Jobbörse der Arbeitsagentur und anderen Stellenmärkten werden Jobs für Quereinsteiger angeboten. Darunter auch viele Stellenangebote für angehende Hebammen oder Entbindungshelfer, die einen Berufswechsel planen.

  7. Ausbildungsvertrag unterschreiben

    Wirst du von der Hochschule für das nächste Studienjahr aufgenommen, erfolgt die Eintragung in der Schule. Diese kannst du dir bestätigen lassen und bekommst damit unter anderem einen Studienausweis. Um den Praktikumsplatz, den du während des Studiums benötigst, musst du dich selbst kümmern. Bei der Klinik deiner Wahl bekommst du einen Vertrag über dein Praktikum.

Kosten

Der Besuch einer Hochschule ist für dich kostenfrei. Du bekommst nach dem neuen Hebammengesetz eine Vergütung während deiner Studienzeit gezahlt. Damit lässt sich deine Umschulung zur Hebamme einfach finanzieren.

Kostenübernahme durch die Arbeitsagentur

Die Kosten für die Umschulung können nach dem §§ 81, 82 SGB III durch die Arbeitsagentur übernommen werden. Jedoch ist das nur bei klassischen Umschulungsmaßnahmen vorgesehen. Der Beruf der Hebamme wird über ein Studium erlernt, weswegen du keine Förderung nach §§ 81, 82 SGB III erhalten kannst. Finanzielle Unterstützung ist jedoch durch eine BAföG-Beantragung möglich. Informationen zur Beantragung und den Voraussetzungen zur Genehmigung der Förderung kannst du durch die Agentur für Arbeit oder das Portal www.bafög.de bekommen.

Mögliche Berufe nach der Umschulung

Der Beruf der Hebamme kann an verschiedenen Orten ausgeübt werden. Bekannt ist mit Sicherheit die Klinik, an der Geburtshilfe angeboten wird. Jedoch hast du als ausgebildete Hebamme oder als Geburtshelfer die Chance, auch in Geburtshäusern oder bei Frauenärzten eine Anstellung zu finden. Selbst die Möglichkeit sich vollkommen selbstständig zu machen ist beispielsweise möglich. Als selbstständige Hebamme betreust du Eltern bei der Entbindung und nach der Geburt.

Der Beruf der Hebamme hat sehr viele Bezeichnungen. Darunter Entbindungshelfer und Geburtshelfer. Auch Männer finden mittlerweile einen Zugang zu diesem Beruf, werden jedoch als Geburtshelfer bezeichnet.

Wo kann man sich zur Hebamme umschulen lassen?

Hebammenschulen bieten noch bis zum Ende des Jahres 2022 Kurse an. Nach dieser Frist wird die Ausbildung zur Hebamme, auch über den zweiten Bildungsweg, an den Hochschulen in Deutschland angeboten. Über den Deutschen Hebammenverband bekommst du eine Liste aller Schulen und Hochschulen, die eine Ausbildung zur Hebamme anbieten.

Wie anerkannt ist die Umschulung zur Hebamme?

Obwohl die Geburtenraten rückläufig sind, werden Hebammen oder Geburtshelfer immer noch händeringend gesucht. Diese Entwicklung zeigte sich vorwiegend deswegen, weil es kaum Nachwuchs in diesem Berufsfeld gibt. Deswegen kannst du dir nach deiner Umschulung bzw. Studium nahezu sicher sein, dass du schnell eine Arbeit finden wirst.

Hebamme ohne Ausbildung

Für den Beruf der Hebamme ist eine Ausbildung zwingend erforderlich. Es ist nicht möglich diesen Beruf ohne eine entsprechende Vorausbildung zu absolvieren.

Quereinstieg als Pflegehilfskraft

Bewerber, die einen schnellen Quereinstieg in diesem Berufsfeld sich wünschen, die müssen wir leider an dieser Stelle enttäuschen. Es ist nicht möglich, den Quereinstieg zu meistern. Denn eine Ausbildung ist zwingend erforderlich. Deswegen musst du unbedingt eine Umschulung in Form eines Studiums in Betracht ziehen.



Du möchtest mehr über deine Möglichkeiten ohne Ausbildung erfahren? Dann findest du hier alles, was du über einen Job ohne Ausbildung wissen musst.

Job als Hebamme

Als Hebamme oder als Geburtshelfer stehen dir viele Türen offen. Du kannst beispielsweise in Kliniken oder Geburtshäusern aktiv werden. Auch als selbstständige Hebamme ist es dir möglich, deine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Wenn du nicht aktiv beim Geburtsvorgang mitwirken möchtest, ist es sogar möglich, Vorbereitungskurse oder die Nachsorgen nach der Geburt ins Auge zu fassen. Auch in diesen Bereichen werden Hebammen gesucht.

Aufgaben einer Hebamme

  • Betreuung und Unterstützung
    • Unterstützung während der Geburt
    • medizinische und beratende Betreuung vor der Geburt
    • Überwachung des Gesundheitszustandes der Mutter und des Kindes
    • Bei Bedarf Eingriff in das Geburtsgeschehen.
    • Unterstützung der Ärzte und Ausführung der medizinischen Anweisungen.
    • Verabreichung von Medikamenten
    • Dokumentation
    • Versorgung des Kindes nach der Geburt
  • Vorbereitung
    • Beratungen zu den Geburtsarten
    • Unterstützung wenige Wochen vor der Geburt (Vorbereitungskurse)
    • Überprüfung des Gesundheitszustandes
  • Nachsorge
    • Betreuung der Eltern nach der Geburt
    • Betreuung des Kindes nach der Geburt
    • Unterstützung bei anfallenden Fragen
Wie lange dauert eine Umschulung zur Hebamme?

Die Umschulung zur Hebamme ist nicht klassisch aufgebaut. Denn der Beruf kann nur über ein Studium gelernt werden. Interessenten müssen sich also an einer Hochschule bewerben. Damit entfällt der Weg der Umschulung. In Deutschland ist es jedoch möglich, auch über den zweiten Bildungsweg einen normalen Ausbildungsberuf zu erlernen. Um Hebamme werden zu können, musst du eine zwölfjährige Schulausbildung vorweisen oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in den Berufen: Pflegefachfrau oder -fachmann, Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in. Wirst du von einer Hochschule angenommen, dann dauert das Studium bis zu vier Jahre.
Umschulung zur Hebamme: Dauer, Kosten & Jobs.

Was verdient man bei einer Umschulung zur Hebamme?

Während der gesamten Studienzeit wird den angehenden Hebammen oder Geburtshelfern eine Vergütung gezahlt. Ist diese zu gering, kannst du BAföG über die Agentur für Arbeit beantragen.
Dauer & Gehalt: Umschulung zur Hebamme.