Jurist: Beruf & Jobs
Willkommen auf JobMESH. Wir zeigen dir, was ein Jurist können muss, welche Aufgaben er hat und welches Gehalt du in diesem Job erwarten kannst. In unserer Jobbörse findest du die besten Stellenangebote als Jurist in deiner Nähe, z. B. als Mitarbeiter am Gericht oder in einer Anwaltskanzlei.
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Jobs als Jurist
Kurz gesagt vertritt ein Jurist seine Mandanten in allen juristischen Aspekten. Du kannst bei einer Kanzlei, der Rechtsabteilung eines Unternehmens oder im öffentlichen Dienst arbeiten bzw. dich selbstständig machen.
Egal für welche Art der Anstellung du dich entscheidest, in diesem Beruf beschäftigst dich hauptsächlich mit aufkommenden Rechtsfragen oder vertrittst eine Partei im Falle von Rechtsstreitigkeiten als schlichtender Mediator oder vor Gericht. Dabei handelst du immer im Interesse deines Klienten bzw. Mandanten.
Als Jurist bzw. Volljurist bezeichnen darf sich jeder, der die zweite Staatsprüfung (2. Staatsexamen) der Rechtswissenschaften erfolgreich absolviert hat. Es handelt sich somit um eine allgemeine Berufsbezeichnung nach Abschluss des Jurastudiums. Im Anschluss ist dann eine berufliche Tätigkeit als Rechtsanwalt, Staatsanwalt, Notar oder Mitarbeiter im privatwirtschaftlichen oder öffentlichen Institutionen und Unternehmen möglich. Wer bisher “nur” das 1. Staatsexamen in Jura abgeschlossen hat, wird in Deutschland als Diplom-Jurist bezeichnet. In der ehemaligen DDR handelte es sich um den Regelabschluss für ein Studium der Rechtswissenschaften.
Aufgaben als Jurist
Im Mittelpunkt deiner Tätigkeit als Jurist bzw. (Rechts-)Anwalt steht die Aufgabe, deine Auftraggeber bzw. Mandanten mit rechtsstaatlichen Mitteln zu unterstützen und ihnen somit zu ihrem Recht zu verhelfen. Darüber hinaus wirst du häufig auch dafür eingesetzt, als neutraler Mediator aufzutreten und zwei Parteien mit unterschiedlichen Positionen zu einer Einigung zu verhelfen (z. B. bei einem Nachbarschafts- oder Sorgerechtsstreit). Vor allem Notare arbeiten häufig als Schlichter, um einen Prozess vor Gericht zu verhindern.
Zu den häufigsten Aufgaben von Juristen in den verschiedenen Berufsfeldern als Anwalt, Richter, Notar oder Rechtberater zählen:
- Mandanten akquirieren
- Rechtliche Recherchen vornehmen: Aktuell gültiges Recht, Fallbeispiele etc.
- Gerichts- oder Behördentermine wahrnehmen
- Schriftsätze an das Gericht oder die Gegenseite verfassen
- Vertretung deiner Mandanten/Rechtsbeistand während der Verhandlungen im Gericht
- Einholen von Zeugenaussagen und Sammeln von Beweismitteln
- Verhandlung von außergerichtlichen Vergleichen in Prozessen
- Durchsetzung fallspezifischer Ansprüche für deine Mandaten, Durchsetzung von Recht für den Staat (als Staatsanwalt oder Richter)
- Kommunikation mit den Anwälten der Gegenpartei sowie mit dem Richter (bzw. andersherum als Richter mit den Angeklagten, Anwälten und Zeugen)
- Verträge und Geschäftsvereinbarungen ausarbeiten und verhandeln
- Formulierung rechtlich gültiger Unterlagen und formelle Abwicklung rechtlicher Schritte
- z. B. Aufsetzen eines Kaufvertrages
- Notarielle Beurkundungen/Beglaubigungen
- Rechtssichere Beratung für Unternehmen durchführen: z. B. bei Vertragsausarbeitungen, -Verhandlungen oder weiteren rechtlichen Belangen (Arbeitszeiten, Abfindungen etc.)
Aufgrund des sehr vielseitigen und anspruchsvollen Tätigkeitsprofils musst du als Rechtsanwalt damit rechnen, auch außerhalb der üblichen Büroarbeitszeiten zu arbeiten – auch wenn ein Großteil deiner Arbeit im Büro stattfindet. Vor allem wenn du selbstständig bist sind viele Wochenarbeitsstunden und Überstunden normal, da neben dem Tagesgeschäft auch viele administrative Arbeiten anfallen (etwa Rechnungsstellung, Dokumentation von Arbeitszeiten etc.) Außerdem sollten Juristen grundsätzlich eine gewisse Reisebereitschaft mitbringen, da regelmäßige Treffen mit Klienten nicht selten sind.
In diesen Branchen arbeiten Juristen
Juristen können sich auf verschiedene Branchen spezialisieren, denn Bedarf an professionellem Rechtsbeistand besteht nahezu überall. In diesen Bereichen arbeiten Juristen besonders häufig:
- Banken- und Finanzwesen
- Chemie- oder Pharmaindustrie bzw. vor allem auch Erdöl verarbeitende Industrie
- Fahrzeugbau- und -Zulieferer
- Versicherungswesen
- Luft- und Raumfahrtindustrie
- Medizintechnik
- Maschinenbau und Anlagenbau
- Elektrotechnik
- Groß- und Einzelhandel
Voraussetzungen: Arbeit als Jurist
Um Jurist zu werden und dann als Anwalt oder Notar zu arbeiten, muss man einige Voraussetzungen erfüllen. Hierbei geht es nicht bloß um den Abschluss des zweiten Staatsexamens als formale Einstiegsvoraussetzung in die meisten Berufe als Jurist, sondern auch um persönliche Eigenschaften:
- Verhandlungsgeschick, sicheres und durchsetzungsstarkes Auftreten
- Sehr gute mündliche sowie schriftliche Ausdrucksfähigkeit
- Ausdauer sowohl bei der Mandantenakquise sowie für aufwendige und detaillierte Recherchen, Ausarbeitung von Verträgen, Schriftsätzen und Geschäftsvereinbarungen etc.
- Ausgeprägte Analysefähigkeiten sowie eine schnelle Auffassungsgabe
- Zuverlässigkeit und ethisches/pflichtbewusstes Handeln
Mögliche Jobs mit einem Jura-Studium
Wer Jura studiert, kann im Anschluss in verschiedenen Berufsfeldern arbeiten. Es ist unter anderem diese spätere Jobvielfalt, die angehende Rechtswissenschaftler davon überzeugt, diesen Beruf zu erlernen.
Die beliebtesten Jobs sind:
- Rechtsanwalt
- Richter
- Notar
- Staatsanwalt
- Unternehmensberater (Legal Affairs Manager)
- Wirtschaftsprüfer
Rechtsanwalt
Als Rechtsanwalt bist du dafür zuständig, deine Mandaten bei gerichtlichen Terminen zu beraten und aktiv zu vertreten. Du repräsentierst Klienten, die in einen ausgedehnten Konflikt geraten sind bzw. denen eine Straftat vorgeworfen wird. Das Ziel ist es, den Prozess zugunsten der entsprechenden Mandaten zu entscheiden oder bei Schuldigsprechung das Strafmaß niedrig zu halten. Einen Job finden Rechtsanwälte in Anwaltskanzleien, Unternehmen oder bei Vereinen.
Dein Einstiegsgehalt ist stark an die Größe der Kanzlei geknüpft. Kleine Kanzleien zahlen durchschnittlich 40.000 Euro brutto im Jahr, in großen Kanzleien mit mehr als 500 Mitarbeitern hingegen lassen sich bis zu 70.000 Euro im Jahr verdienen. Renommierte Spitzenanwälte verdienen bis zu 95.000 Euro jährlich.
Richter
Der Richterberuf ist der Klassiker, wenn es um Jobs für Juristen geht. Aufgrund des hohen sozialen Status und der großen Verantwortung gilt er als Herausforderung, die viele Juristen allerdings gerne annehmen. Richter entscheiden unparteiisch darüber, welche “Seite” in einem gerichtlichen Verfahren dem Recht entsprechend gehandelt hat und welche nicht. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Leitung von Verhandlungen, bei denen sie schließlich auch in Abstimmung mit Staats- und Rechtsanwälten das Urteil fällen.
Richter werden nach der Besoldungsordnung R vergütet, welche die Besoldungsgruppen R1 bis R10 umfasst. Als Berufseinsteiger bekommst du ein Gehalt von 42.000 bis 45.000 Euro brutto im Jahr. Die Besoldungsgruppe R10 kann nach mehrjähriger Berufserfahrung mit einem Jahresgehalt von knapp 100.000 Euro rechnen.
Notar
Es ist auch möglich, nach Abschluss eines Jurastudiums nicht am bzw. im Gericht zu arbeiten. In diesem Job geht es vor allem darum, einen Gerichtsprozess zu verhindern/diesem durch entsprechende Maßnahmen vorzubeugen.
Zu den Aufgaben als Notar gehören unter anderem die Gründung von Aktiengesellschaften, die Beurkundung von Grundstücksverträgen/Hypotheken, das Aufsetzen von Kaufverträgen sowie deren notariellen Beurkundung. Auch bei Scheidungen, Eheverträgen und Testamenten setzt du die entsprechenden Unterlagen auf. Du arbeitest also dafür, dass alles korrekt abläuft, um rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden und Prozesse somit gar nicht erst entstehen zu lassen.
Als Berufseinsteiger kannst du im Notariat mit einem jährlichen Gehalt von etwa 45.000 bis 50.000 Euro brutto rechnen. Nach mehrjähriger Berufserfahrung ist auch dieses Gehalt auf bis zu knapp 100.000 Euro brutto jährlich ausbaubar.
Staatsanwalt
Staatsanwälte sind für eine ordnungsgemäße Strafverfolgung und -vollstreckung zuständig. Innerhalb eines Prozesses bilden sie keine eigenständige Partei – sie arbeiten weder für den Angeklagten, den Kläger oder das Gericht. Stattdessen sind sie für die genaue Überprüfung des Sachverhaltes (Tatvorwurfs samt Aufklärungsversuche) zuständig und leiten die Verhandlungen. Nach dem Urteilsspruch ist deine Arbeit als Staatsanwalt noch nicht zu Ende: Du bist ebenfalls dafür zuständig, dass Verurteilte ihre Haftstrafen fristgemäß antreten. Wenn sie das nicht tun, musst du dafür sorgen die Haft zu vollstrecken.
Ebenso wie Richter, werden auch Staatsanwälte nach der Besoldungsordnung R bezahlt. Als Einstiegsgehalt ist ein Verdienst von ungefähr 41.500 bis 46.000 Euro brutto realistisch. Es lassen sich bis zu 115.000 Euro jährlich in diesem Beruf verdienen.
Juristische Unternehmensberater
Legal Affairs Manager, wie Unternehmensberater im juristischen Tätigkeitsfeld auch genannt werden, sind für die juristischen Fragestellungen innerhalb eines Unternehmens zuständig und nehmen somit eine Position als Berater ein.
Zu deinen täglichen Aufgaben in diesem Beruf gehören das Vertragsmanagement, das Überprüfen rechtlicher Risiken (Bußgelder, Vertragsstrafen etc.) sowie die nahe Begleitung von Übernahmen, Fusionen oder neu eingeführten Geschäftsfeldern. Gut zu wissen: Wer ein Unternehmen nicht nur beraten, sondern auch vor Gericht vertreten möchte, braucht eine Zulassung von der Rechtsanwaltskammer.
Wer in einem kleineren Unternehmen als Legal Affairs Manager arbeitet, kann mit einem Gehalt von 35.000 Euro brutto im Jahr rechnen. Große Unternehmen zahlen im Durchschnitt 50.000 Euro, als Spitzenverdiener in dieser Branche erwarten dich bis zu 90.000 Euro jährlich.
Wirtschaftsprüfer: Jura und Wirtschaft/BWL vereint
Die Arbeitsbelastung im Job als Wirtschaftsprüfer ist zwischen Oktober bis April am höchsten. Denn deine wichtigste Aufgabe in diesem Beruf ist es, den Jahresabschluss einer Firma auf Richtigkeit zu überprüfen. Daher beschäftigst du dich in diesem Job vor allem mit dem Bankaufsichts-, Investment-, Wertpapier- und Handelsrecht. Auch Zivil- und Gesellschaftsrecht können zu wichtigen Themen für dich werden, mit denen du dich auskennen und auseinandersetzen solltest.
Das Einstiegsgehalt als Wirtschaftsprüfer variiert stark und hängt mitunter vom abgeschlossenen Studiengang ab. Als Jurist kannst du ein Jahresgehalt zwischen 35.000 und 40.000 Euro brutto erwarten, BWLer verdienen in dieser Branche oftmals ein wenig mehr.
Die Besonderheiten in einem Job als Jurist
Wer in einem Job als Jurist arbeitet, braucht vor allem eins: Durchhaltevermögen – und das in verschiedener Hinsicht. Prozesse und Verhandlungen können sich mitunter deutlich in die Länge ziehen. Nicht immer ist es einfach, Schuld und Unschuld zu beweisen. Wer Jurist ist, hat einen Job mit einer hohen Verantwortung. Denn es liegt mit an deiner Arbeit, ob dein Mandant freigesprochen wird oder bei bewiesener Schuld ein geringes Strafmaß bekommt. Auch wenn du in deiner Karriere nicht nur Mandanten vertreten wirst, die unschuldig sind, gibst du dennoch immer alles, dass diese eine faire Verhandlung bekommen. Wer als Notar oder als Rechtsanwalt arbeitet, hat häufig auch mit Streitfällen zu tun, die er außergerichtlich schlichten muss bzw. zu schlichten versucht.
Karriere als Jurist: Mögliche Jobs
Die Nachfrage an ausgebildeten Juristen wird aufgrund steigender Straftaten und persönlicher Streitigkeiten immer größer. Gleichzeitig entscheiden sich auch immer mehr Menschen für diesen Studiengang, sodass du mit durchaus erheblicher Konkurrenz rechnen musst.
Neben den klassischen Berufsbildern wie Richter, Staatsanwalt, Rechtsanwalt oder Notar schlagen deshalb immer mehr Absolventen alternative Berufswege und Karrierewege ein. Sie arbeiten dann z. B. in den Rechtsabteilungen von großen (globalen) Unternehmen, in der Wirtschaft oder der (inter-)nationalen Politik.
Gehalt als Jurist
In den meisten juristischen Berufen wird dir ein sehr gutes Gehalt gezahlt. Die genaue Höhe kann je nach Berufsbild, Tätigkeitsfeld, Branche und Unternehmensgröße sowie bisheriger Erfahrung im Job und Studienabschluss variieren. Anders ausgedrückt: Je besser dein Abschluss oder deine Berufserfahrung sind, desto mehr kannst du verdienen. Im Allgemeinen erwarten dich nach einem Jurastudium abwechslungsreiche, herausfordernde und somit gut bezahlte Jobs, die dir gleichzeitig eine hohe Belastbarkeit, Disziplin und Verantwortung abverlangen. Deine Berufsaussichten nach dem Jurastudium sind ziemlich gut – solange du die nötigen Eigenschaften gepaart mit Durchhaltevermögen mitbringst.
In Zahlen ausgedrückt: Als Rechtsanwalt oder Rechtsanwältin richtet sich dein Gehalt nach der Größe der Kanzlei. Besonders kleine Kanzleien zahlen durchschnittlich 40.000 Euro im Jahr, mittelständische ungefähr 65.000 Euro – und in einer großen Kanzlei kann das Jahresgehalt bis auf 70.000 Euro steigen. Richter und Staatsanwälte erhalten ihre Entlohnung nach dem Bundesbesoldungsgesetz. Dein Gehalt liegt beim Berufseinstieg zunächst bei 42.000 bis 45.000 Euro im Jahr, kann aber nach einiger Zeit auf bis zu 100.000 Euro jährlich ansteigen.
Ein Jurist hat verschiedene Aufgaben, in der Regel in der Durchsetzung und Umsetzung von Recht und Unrecht. Dabei handelt man entweder im Sinne seiner Mandaten, z. B. als Rechtsanwalt – oder als neutraler Vertreter im Sinne des Rechts. Dann eignen sich Tätigkeiten als Staatsanwalt oder Richter. Wer lieber nicht am Gericht arbeiten möchte, sondern möglichen Prozessen durch gewissenhafte Arbeit vorbeugen möchte, kann Notar werden. Dann ist man für die Aufsetzung von Kaufverträgen samt deren Beurkundung, Testamenten, Ehe- oder Scheidungsverträgen zuständig. Auch Jobs in der Unternehmens- bzw. Rechtsberatung können Juristen ausüben.
Als Volljurist bezeichnen darf man sich nur dann, wenn man die zweite Staatsprüfung (2. Staatsexamen) der Rechtswissenschaften erfolgreich abgeschlossen hat. Es handelt sich um eine allgemeine Berufsbezeichnung nach Abschluss des Jurastudiums. Im Anschluss ist dann eine Anstellung als Rechtsanwalt, Staatsanwalt, Notar, Richter oder als Mitarbeiter im privatwirtschaftlichen oder öffentlichen Unternehmen möglich.
Egal, für welchen Karriereweg man sich entscheidet, sollte man als Jurist ein sicheres Auftreten, eine ausgeprägte und sichere Kommunikationsfähigkeit in Wort und Schrift sowie Durchhaltevermögen mitbringen. Es ist wichtig, ein Gespür über Recht und Unrecht zu haben und deine Klienten angemessen zu vertreten.