Recruiter: Beruf & Jobs

Interessiert an einem Job als Recruiter? Wir zeigen dir, was ein Recruiter können muss, welche Aufgaben er hat und welches Gehalt du in diesem Job erwarten kannst. In unserer Jobbörse findest du die besten Stellenangebote als Personaler (z. B. bei einem Personalvermittler bzw. Personaldienstleister).



Job als Recruiter

Der Mangel an Fachkräften macht vor kaum einer Branche halt. Oft gibt es in einem Betrieb wesentlich mehr offene Stellen, als es Bewerber gibt, die die benötigten Jobangebote besetzen müssen. Dieser Personalmangel gilt jedoch nicht nur für Spezialisten, sondern beginnt oft schon bei dem Auszubildenden und setzt sich über alle Positionen innerhalb eines Unternehmens fort – bis in die Führungsetage hinauf. Vor allem im Gesundheitswesen, in sozialen Berufen oder im Einzelhandel fehlen Nachwuchskräfte. Um dem Mangel an guten Personal entgegenzuwirken, stellen viele großen Unternehmen seit einiger Zeit verstärkt Fachkräfte ein, die sich darum kümmern, die freien Stellen mit geeignetem Personal besetzen. Diese Fachkräfte werden Recruiter genannt, sie sollen Personal rekrutieren (daher der Name).

Recruiter können für das suchende Unternehmen selbst angestellt sein, als Teilzeit- oder Vollzeitkräfte, oder sie arbeiten für eine Fremdfirma, die mit der Personalbeschaffung beauftragt ist – etwa für eine Personalberatung oder einen Personalvermittler. Der Job des Recruiters ist auch als selbständige Tätigkeit möglich.

Aufgaben eines Recruiters

Ein Recruiter hat wechselnde, abwechslungsreiche Aufgaben. Das Hauptziel seines Jobs ist die Besetzung einer offenen Position in einem Unternehmen. Was zunächst so einfach klingt, ist in Wahrheit etwas komplizierter, denn es erfordert eine Strategie sowie einen souveränen Umgang mit eventuell auftauchenden Problemen. Und Probleme tauchen in diesem Beruf immer wieder auf – denn wenn es einfach wäre, eine offene Stelle zu besetzen, dann wäre schließlich kein Recruiter notwendig.

Zuallererst jedoch müssen Recruiter gemeinsam mit dem Unternehmen (bzw. mit der konkreten Abteilung, in der die Stelle besetzt werden soll), klar definieren, wie die Stellenanzeige – im Recruiter-Jargon auch Job Description genannt – genau formuliert werden soll. Wie ist die Ansprache? Muss die Größenordnung des Gehalts angegeben werden? Welche Aufgaben umfasst die Tätigkeit und gibt es später Aufstiegsmöglichkeiten? Welche Anforderungen sollten die Kandidaten mitbringen? Hier müssen Recruiter ihre Erfahrung einbringen. Sind diese Dinge geklärt, dann geht die eigentliche Tätigkeit des Recruiters allerdings erst richtig los.

Denn zu einer erfolgreichen Erstellung einer Job Description gehört, das um Personal werbende Unternehmen und das Team, in das der Bewerber integriert werden soll, möglichst positiv darzustellen. Entsteht an dieser Stelle ein unguter Eindruck, ist der Rest der Stellenausschreibung nichts wert und der komplette Recruiting-Prozess läuft in die falsche Richtung. Um die Unternehmensbeschreibung möglichst attraktiv zu gestalten, muss sich ein Recruiter in der Regel mit der Geschäftsleitung und dem Marketing des Betriebs zusammensetzen. Erst jetzt, wenn die Job Description steht und auf diversen Kanälen (Firmenwebsite, und Stellenbörsen bzw. Jobsuchmaschinen wie JobMESH) veröffentlicht worden ist, beginnt das eigentliche Recruiting.

Einzelne Schritte des Recruitings

Während des Recruiting-Prozesses werden bis zur erfolgreichen Einstellung verschiedene Schritte durchlaufen, die ein Recruiter aktiv begleitet.

1. Schritt: Active Sourcing

Im ersten Schritt – dem sogenannten Active Sourcing – geht es darum, fachlich passende Kandidaten herauszufiltern. Hier bedienen sich Recruiter gern verschiedener Kandidatenprofile, die auf Plattformen wie LinkedIn und Xing öffentlich sichtbar sind. Hier können Arbeitssuchende angeben, dass sie sich auf Jobsuche befinden. Alternativ findet man Kandidaten über die Schlagwortsuche. Gleichzeitig kannst du bei entsprechend gepflegten Profilen auch den beruflichen Werdegang sowie die vorher erfolgte Ausbildung der Kandidaten einsehen – und damit in etwa beurteilen, ob eine Kontaktaufnahme lohnenswert ist. Viele Mitglieder nutzen auf den genannten Plattformen übrigens die Option, auf ihrem Profil anzuzeigen, dass sie aktuell an einer beruflichen Veränderung, zumindest aber an Angeboten durchaus interessiert sind. Diese Mitglieder sind für Recruiter natürlich sehr interessant.

2. Schritt: Direktansprache

Schon während der Suche nach interessanten Kandidaten sollten Recruiter versuchen, Näheres über die Kontaktmöglichkeiten und -Wege herauszufinden. Diese Daten pflegst du zusammen mit den vorliegenden fachlichen Informationen in eine Datenbank ein (Excel ist in diesem Fall eine Option).

Wenn ein Recruiter der Meinung ist, dass ein Kandidat für eine Stelle infrage kommt, erfolgt die sogenannte Direktansprache: eine E-Mail an den Kandidaten oder ein Anruf, wenn die Telefonnummer herausgefunden werden konnte. Ein Telefonat gilt im Recruiting als Option, die größeren Erfolg verspricht als ein Anschreiben per E-Mail oder über eine Businessplattform wie Xing oder LinkedIn, ganz einfach weil sofort ein direkter Kontakt besteht. Es gibt keine Vorschrift, welche Informationen ein Recruiter an einen potenziell interessierten Kandidaten weitergeben sollte, allerdings gilt es als ungeschriebenes Gesetz, wenn möglich erst so spät wie möglich den Namen des Unternehmens zu nennen, das eine Stelle zu besetzen hat. Ein Recruiter sollte nämlich herausfinden, ob die Motivation eines Bewerbers zum Jobwechsel grundlegend vorhanden ist. Wer hier “Namedropping” mit dem Hinweis betreibt, für ein namhaftes Unternehmen zu suchen, appelliert nämlich nicht an die eigentliche Motivation, sondern versucht, Kandidaten mit dem „großen Namen“ des Unternehmens zu ködern.

In der Direktansprache geht es für Recruiter also darum festzustellen, ob eine grundsätzliche Bereitschaft zum Jobwechsel besteht. Ist diese vorhanden, dann muss der Recruiter vom Kandidaten die Einreichung eines – zumindest tabellarischen – Lebenslaufs (CV) verlangen. Sobald dieser CV vorliegt, kann eine kurze Rücksprache mit der entsprechenden Fachabteilung des Unternehmens sinnvoll sein, um überprüfen zu lassen, ob das Profil des Kandidaten fachlich passt. Gerade für die weitere Identifizierung potenzieller Kandidaten ist diese Rücksprache für Recruiter durchaus sinnvoll.

3. Schritt: Interview/Kandidatengespräch

Der Job als Recruiters liegt nicht nur darin, die fachliche Eignung von Kandidaten zu überprüfen. Bevor ein vollständiges Kandidatenprofil erstellt werden kann, führt ein Recruiter ein ausführliches, direktes Interview mit dem Kandidaten (ohne Anwesenheit eines weiteren Mitarbeiters aus dem Unternehmen) – entweder vor Ort, per Telefon oder via Videotelefonat. Das Ziel des Interviews ist es, zum einen auf die „hard skills“ einzugehen und auf Herz und Nieren zu prüfen, ob die fachliche Eignung für die zu besetzende (vakante) Stelle auch wirklich gegeben ist. Mindestens ebenso wichtig aber sind die „soft skills“: Ist der Kandidat auch auf der menschlichen Ebene geeignet, passt er charakterlich ins Team? Was bewegt den Kandidaten, über einen Jobwechsel nachzudenken? Wie sieht das Umfeld aus? Ist die Bereitschaft, auf Geschäftsreisen zu gehen, vorhanden oder sprechen familiäre Gründe eher dagegen? Geklärt werden muss auch, zu welchem Datum ein Jobwechsel realisierbar wäre und wie die Gehaltsvorstellungen des Kandidaten aussehen.

Ein direktes Interview setzt voraus, dass eine generelle Bereitschaft zum Jobwechsel vorhanden ist – was wiederum für Recruiter bedeutet, dass sie nun die Karten auf den Tisch legen müssen, wer der neue Arbeitgeber ist. Doch nicht nur das: Gute Recruiter informieren sich vorab über anstehende Projekte und offenbaren ein wenig aus dem Innenleben des Unternehmens, das die Stelle zu besetzen hat. Das schafft ein intimes Verhältnis zu den Kandidaten, die sich dadurch als Insider fühlen können. Allerdings ist es wichtig zu wissen, wo in diesem Zusammenhang die Grenzen sind. Das Vertrauensverhältnis zwischen Unternehmen und Recruiter darf dabei natürlich nicht überreizt oder aufs Spiel gesetzt werden.

4. Schritt: Erstellung eines Kandidatenprofils

Wenn ein Recruiter nach einem Kandidatengespräch der Meinung ist, dass dieser gut in ein Unternehmen bzw. zur Position passt, kann er ein Kandidatenprofil erstellen. Dieses stellt er im Anschluss dem Auftraggeber zur Verfügung. Dieses Profil sollte den tabellarischen Lebenslauf des Kandidaten beinhalten, alle Angaben zum aktuellen Job sowie – und das ist fast noch wichtiger – eine charakterliche Einschätzung des Kandidaten durch den Recruiter.

Auch die Motivation, die dem Jobwechsel zugrunde liegt, muss der Recruiter klar herausstellen. Bei der Erstellung eines solchen Kandidatenprofils sollten Recruiter keine Werbung für den Kandidaten machen, allerdings möglichst klar betonen, wo dessen Stärken liegen und weswegen dieser Kandidat die richtige Besetzung der offenen Stelle sein könnte. Gleichzeitig sollten auch eventuelle Schwächen des Kandidaten nicht unerwähnt bleiben. Gleichwohl darf ein Recruiter natürlich eine Einschätzung abgeben, dass der Kandidat Potenziale hat, sich der eigenen Schwächen bewusst ist und sich diesbezüglich verbessern möchte. Generell gehört es zu den Aufgaben als Recruiter, dem Kunden ein umfassendes Bild des Kandidaten zu präsentieren.

5. Einstimmung auf & Durchführung des Vorstellungsgesprächs

Ist die Arbeit eines Recruiters jetzt abgeschlossen? Nein – denn im nächsten Schritt findet das Vorstellungsgespräch zwischen Chefetage des Unternehmens und Bewerber bzw. Jobkandidaten statt.

Selbst wenn dem Kunden bzw. dem beauftragenden Unternehmen die vorab vereinbarte Anzahl an Kandidatenprofilen vorliegt, ist der Recruitingprozess an dieser Stelle noch nicht zu Ende. Häufig kommt es vor, dass Recruiter Kandidaten noch einmal briefen, sobald eine Einladung zum Bewerbungsgespräch ausgesprochen worden ist. Im Briefing können Recruiter den Kandidaten noch einige spezifische Dinge über das Unternehmen oder die teilnehmenden Personen mitteilen, die im Gespräch von Vorteil für die Kandidaten sein können. Ein Recruiter kann bei einem Vorstellungsgespräch dabei sein, muss es aber nicht.

Sollte ein Recruiter an einem Vorstellunggespräch teilnehmen, geht man anschließend mit dem Kandidaten einen Kaffee trinken, um sich dessen Gefühl über den Gesprächsverlauf anzuhören und eine eigene Einschätzung abzugeben. Wer nicht anwesend war, vereinbart mit dem Kandidaten ein Telefonat, um sich über das Interview auszutauschen. Bis die Entscheidung seitens der Fachabteilung gefallen ist, sollten Recruiter sowieso den Kontakt zu den Kandidaten aufrechterhalten. Und wenn es zu einer Einstellung kommt, ist es sicher nicht von Nachteil, nach einer gewissen Einarbeitungszeit wieder mal beim Kandidaten anzurufen, das zeugt von Professionalität. Wird ein Kandidat vom Unternehmen abgelehnt, gehört die Absage zu den unschönen Aufgaben im Job als Recruiter.

Job als Recruiter: das sind die Besonderheiten

In der Arbeitswelt und erst recht im Personalwesen gehört es dazu, Menschen enttäuschen zu müssen. Wenn also der Fachbereich einen Kandidaten ablehnt, aus welchen Gründen auch immer, gehört es zum Job des Recruiters, dem Kandidaten diese Absage zu übermitteln. Und das aus gutem Grund: Schließlich besteht zwischen Recruiter und Kandidat ein Vertrauensverhältnis, das sich aus dem persönlichen Kontakt entwickelt, der seit der ersten Kontaktaufnahme besteht. Recruiter können den abgelehnten Kandidaten auf einer persönlichen Ebene vermitteln, weswegen es nicht zu einer Einstellung gekommen ist – und ihnen im besten Fall sogar Tipps an die Hand geben, was sie verbessern sollten/können, um beruflich weiterzukommen. Das ist nämlich der Punkt: Eine Abwerbung durch einen Recruiter muss für einen Kandidaten immer der nächste Karriereschritt sein – das bestätigt die eigene Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt.

Zu den weiteren Besonderheiten dieses Berufs zählt, dass Recruiter eine sehr gute Menschenkenntnis mitbringen sollten – mehr, als das in anderen Jobs der Fall ist. Ein großes Maß an selbständigem Arbeiten und an Flexibilität ist ebenfalls notwendig. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehört es, gern zum Telefonhörer zu greifen und keine Angst davor zu haben, am Telefon abgelehnt oder unhöflich behandelt zu werden. Oft erreicht man Kandidaten zu unpassenden Zeitpunkten, dann muss man mit entsprechend vertröstenden oder genervten Reaktionen rechnen. Zudem müssen Recruiter Spaß daran haben, permanent mit fremden Menschen zu kommunizieren und dabei freundlich und verständnisvoll zu bleiben sowie auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kandidaten einzugehen.

Falsch ist hingegen, dass sich Recruiter in wahnsinnig vielen Berufsbildern und dort in sehr vielen Details auskennen sollten. Im Laufe des Berufslebens spezialisieren sich Recruiter auf bestimmte Branchen und bestimmte Berufe, etwa auf Programmierer, Software-Consultants oder IT-Manager.

Gehalt: Wie viel verdient man als Recruiter?

Die Höhe des Gehalts hängt wie in allen Berufen von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Berufserfahrung und vom Arbeitgeber. Wer bei einem Recruitingunternehmen sozialversicherungspflichtig festangestellt ist, kann mit einem Einstiegsgehalt von ca. 33.000 Euro brutto pro Jahr rechnen. Der durchschnittliche Verdienst mit Berufserfahrung liegt bei etwa 39.000 Euro, die obere Grenze bei ungefähr 47.000 Euro brutto.

Doch auch andere Faktoren haben einen Einfluss auf den Verdienst eines Recruiters: Das sind z. B. der Standort und die Branche, aber auch das Modell, das mit dem Kunden bzw. dem Arbeitgeber vereinbart wird. Oft nämlich verdienen Recruiter ein geringes Fixgehalt, das durch Provisionen steigt. Provisionen werden gezahlt, wenn Kandidaten erfolgreich vermittelt worden sind. Sie bemessen sich oft an der Höhe des Gehalts der eingestellten Kandidaten. Das heißt: Je mehr ein vermittelter Kandidat im neuen Unternehmen verdient, desto größer fällt die Provision für den Recruiter aus.

Als besonders lukrativ gelten derzeit die Branchen der erdölverarbeitenden Industrie sowie der Chemie. Hier dürfen Recruiter mit den besten Verdiensten rechnen. Was den Standort angeht, so ist das Recruitergehalt in der Region Stuttgart am höchsten.

Stellenangebote: Wer sucht Recruiter?

Recruiter bzw. Talent Acquisition Manager oder Headhunter werden entweder von der HR-Abteilung der Firma gesucht, die Stellen zu besetzen haben, oder von Unternehmen, die sich auf die Personalberatung/Personalvermittlung spezialisiert haben (sogenannte Personaldienstleister).

Karriere als Recruiter

Wer Recruiter wird, sollte – wie eingangs beschrieben – keine Scheu haben, täglich wiederholte Male zum Telefonhörer zu greifen und „cold calls“ zu tätigen – das sind Anrufe, bei denen der Angerufene vorab nicht von deinem Anruf weiß. Gerade als Junior Recruiter liegt hier der Schwerpunkt. Interviews mit Kandidaten und die Erstellung von Kandidatenprofilen sind Dinge, die Junior Recruiter in den seltensten Fällen erledigen. Das übernehmen in der Regel erfahrene Senior Recruiter (oder sogenannte Recruiting Consultants), und genau das sind die logischen Karriereschritte. Um die dafür notwendigen Skills zu erwerben, ist eine interne Weiterbildung ebenso sinnvoll wie etwa eine externe Schulung.

Der Job als Recruiter ist spannend und voller Abwechslung. Zusätzliche Reize entstehen jedoch genau durch die Aufstiegsmöglichkeit zum Senior Recruiter und Recruiting Consultant. Wer langfristig beim gleichen Arbeitgeber bleiben möchte, kann sich anschließend zum Projekt- oder Teamleiter oder sogar zum Abteilungsleiter Recruiting oder HR weiterentwickeln.

Einstiegschancen

In einem Arbeitsmarkt, in dem Fachkräfte als Folge des demografischen Wandels dringend gesucht werden, sind die Einstiegschancen für Recruiter ideal. Unternehmen stehen vor gewaltigen Herausforderungen, die offenen Stellen in den Fachabteilungen adäquat besetzen zu können. Und dieses Problem dürfte sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Insofern sind die Einstiegschancen für Recruiter seit einiger Zeit sehr gut. Und voraussichtlich werden sie sich in nächster Zeit auch nicht verschlechtern.

Recruiter als Quereinsteiger ohne Ausbildung

Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Der klassische Lebenslauf ist für eine erfolgreiche Karriere nicht mehr Voraussetzung, Quereinsteiger werden allerorts gern eingestellt. Und das gilt erst recht im Recruiting. Wer vorher „auf der anderen Seite“ gearbeitet hat, also etwa als Fachkraft in einem bestimmten Bereich, ist für HR-Abteilungen oder Recruiting-Unternehmen zweifelsohne interessant, da diese Person in diesem Fall sehr gut weiß, welche fachliche Eignungen und Stärken ein Kandidat mitbringen muss, um für eine freie Stelle in Frage zu kommen.

Theoretisch aber kann jeder Recruiter werden, der vorher in einem anderen Beruf gearbeitet hat, die Einstellungskriterien hängen stark vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Ohne eine (sehr) gute Allgemeinbildung, deutliche Stärken in der Kommunikation und eine gute Auffassungsgabe wird es mit dem Quereinstieg in der Regel jedoch schwierig. Wer parallel zum ausgeübten Hauptberuf eine Weiterbildung oder Schulung mit dem Schwerpunkt Personaldienstleitung oder Personalmanagement Betriebs, erhöht seine Chancen darauf, von der HR-Abteilung einer Firma oder eines Recruitingunternehmens eingestellt zu werden.

Ausbildung als Recruiter

Es gibt keine Ausbildungsordnung, in der geregelt ist, wie man Recruiter wird. Mit anderen Worten: Eine Berufsausbildung gibt es nicht. Dafür gibt es jedoch ein Muster, auf das man im Zusammenhang mit diesem Beruf immer wieder trifft. Oft liegt nämlich ein Studium der Wirtschaftswissenschaften zugrunde. Wer etwa BWL studiert, hat an vielen Unis die Möglichkeit, den Schwerpunkt des Studiums auf die Themen Human Resources oder Personalmanagement zu legen.

Ganz generell ist ein Hochschulabschluss natürlich nicht hinderlich, wenn man Recruiter werden möchte – allerdings ist er keine zwingende Voraussetzung. Auch das Abitur sind nicht notwendig, um als Recruiter angestellt zu werden. Auch Bewerber ohne Abschluss oder ohne Ausbildung werden mit entsprechenden Fähigkeiten dennoch im Job als Recruiter eingesetzt. In der Praxis aber sind Recruiter ohne (Schul-)Abschluss eher die Ausnahme.

Was macht man als Recruiter?

Recruiter sind innerhalb eines Unternehmens oder bei externen Personaldienstleistern dafür zuständig, offene Stellen (auch freie Vakanzen genannt) mit geeigneten Fachkräften zu besetzen. Denn aufgrund des Fachkräftemangels in nahezu allen Branchen, wird das immer schwieriger. Dazu durchlaufen Recruiter auf der Suche nach den geeigneten Kandidaten verschiedene Recruiting-Schritte – von der ersten Kontaktaufnahme bis hin zum Vorstellungsgespräch.
Aufgaben als Recruiter: Beruf & Jobs.

Was muss man als Recruiter können?

Als Recruiter sollte man sicher & gerne mit fremden Menschen kommunizieren. Täglich gehören eine Vielzahl von Telefonaten mit möglichen Kandidaten für freie Stellen & Absprachen mit Unternehmen und Kollegen zu den Aufgaben in diesem Job. Auch mit Absagen sollte man selbstbewusst umgehen können – etwa wenn mögliche Kandidaten sich nicht für einen neuen Job interessieren. Eine klassische Berufsausbildung zum Recruiter gibt es nicht, aber unterschiedliche Möglichkeiten über eine kaufmännische Ausbildung oder ein Studium (BWL, VWL mit Schwerpunktsetzung) diesen Beruf anzustreben.
Das muss man als Recruiter können: Beruf & Jobs.