Rettungssanitäter: Beruf & Jobs

Wir sagen dir, was ein Rettungssanitäter können muss, welche Aufgaben er hat und welches Gehalt du in diesem Job erwarten kannst. In unserer Jobbörse findest du die besten Stellenangebote als Rettungssanitäter.

Job als Rettungssanitäter

Rettungssanitäter sind Teil des Teams der Rettungskräfte, die beim Rettungseinsatz im Rettungs- oder Notarztwagen mitfahren. Grundsätzlich gehören zu den Rettungsteams neben Rettungssanitätern auch Rettungshelfer und Notfallsanitäter sowie bei Bedarf ein Notarzt. Hierarchisch steht der Rettungssanitäter zwischen dem Rettungshelfer und den Notfallsanitäter. Das bedeutet: Rettungshelfer können sich zum Rettungssanitäter fortbilden und später zum Notfallsanitäter ausbilden lassen. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Zeit bis zum Beginn eines Medizinstudiums mit einer Tätigkeit als Rettungssanitäter zu überbrücken, da diese durch ihre Tätigkeit wertvolle praktische Erfahrungen im Umgang mit kranken und verletzten beziehungsweise auch schwerstverletzten Patienten sammeln.    

Im Alltag unterstützen Rettungssanitäter die Notfallsanitäter oder auch die Notärzte. Neben rein medizinischen Aufgaben zählen auch die Betreuung der Patienten sowie bei Bedarf Angehörigen zum Aufgabenbereich der Rettungssanitäter. Außerdem dokumentieren sie die Einsätze und tragen Verantwortung für die Sauberkeit und Einsatzfähigkeit des Rettungswagens. Um als Rettungssanitäter arbeiten zu dürfen, bedarf es einer Ausbildung, die rund ein viertel Jahr dauert. Die Ausbildung endet mit einer Prüfung. Es handelt sich beim Rettungssanitäter jedoch, anders als beim Notfallsanitäter, nicht um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Der Beruf kann in Teilzeit oder Vollzeit ausgeübt werden.

Wo Rettungssanitäter arbeiten

Rettungssanitäter arbeiten in der Regel bei Rettungs- und Krankentransportdiensten oder bei städtischen Feuerwehren. Zwischen den Einsätzen kehren sie in die Rettungsleitstelle, Einsatzzentrale oder Rettungswache zurück. Die Einsätze selbst finden an ganz unterschiedlichen Orten statt: auf Straßen oder Autobahnen, in Privatwohnungen sowie auf Sportplätzen oder bei Großveranstaltungen. Das Aufgabengebiet ist also vielseitig, jeder Arbeitstag verläuft anders. Daher wird von angehenden Rettungssanitätern auch ein hohes Maß an Flexibilität erwartet, um sich schnell auf die Situation bei jedem neuen Einsatz einstellen zu können.

Rettungssanitäter können auch für die Bundespolizei tätig werden. Hier sind sie dann Teil des Teams der Polizeisanitäter. Dieses Team kommt immer dann zum Einsatz, wenn es für „normale“ Rettungsteams zu gefährlich ist. Die Polizeirettungssanitäter sind für die medizinische Versorgung der Vollzugsbeamten der Bundespolizei verantwortlich. Außerdem leisten Polizeirettungssanitäter medizinische Hilfe, wenn Polizeibeamte im Einsatz diese benötigen. Das Team der Polizeisanitäter setzt sich aus Gesundheits- und Krankenpflegern, Rettungssanitätern und Notfallsanitäter zusammen.

Aufgaben als Rettungssanitäter

Rettungssanitäter werden, gerade aufgrund ihrer Funktion zwischen Rettungshelfer und Notfallsanitäter, in vielen unterschiedlichen Konstellationen und Bereichen eingesetzt. Das klassische Aufgabenfeld ist der Einsatz im Rettungswagen, wo sie als Teil des Rettungsteams den Patienten versorgen. Abhängig vom Einsatz und von der Zusammensetzung des Rettungsteams übernimmst du in diesem Job das Fahren des Rettungsfahrzeugs, medizinische Aufgaben, die psychologische Betreuung des Patienten aber auch der Angehörigen sowie die Dokumentation des Einsatzes.

Daneben können Rettungssanitäter jedoch auch allgemeine Krankentransporte durchführen. Sie werden dabei durch Rettungshelfer unterstützt, denen ein Rettungssanitäter in der Hierarchie der Rettungskräfte übergeordnet ist. In der Regel sind die Rettungssanitäter für die Betreuung des Patienten verantwortlich und der Rettungshelfer fährt das Fahrzeug. Bei allgemeinen Krankentransporten geht es darum, alte oder sehr kranke Menschen mit einem Krankentransportwagen zu Arztterminen zu fahren oder von einer Klinik in eine andere zu verlegen.

Außerdem wirst du in diesem Beruf bei Bedarf ebenfalls zum Fahren von Notarztwagen eingesetzt. Ein Notarztwagen wird dann eingesetzt, wenn zusätzlich zu einem Rettungswagen mit Rettungsteam aus Rettungshelfer, Rettungssanitäter und Notfallsanitäter auch ein Notarzt bei einem Einsatz gebraucht wird. Denn in fast allen Fällen fährt der Notarzt von einer anderen Stelle aus los, als der Rettungswagen.

Die Facetten der Tätigkeit eines Rettungssanitäters bei Einsätzen auf dem Rettungswagen beinhalten viele unterschiedliche Aspekte: Zunächst einmal unterstützen Rettungssanitäter die Notfallsanitäter und Notärzte bei der medizinischen Versorgung der Patienten. Hierzu zählen die Überwachung der Vitalfunktionen ebenso wie das Stillen von Blutungen sowie sämtliche assistierenden Tätigkeiten, die verantwortlich durch den Notfallsanitäter oder Notarzt ausgeführt oder angeordnet werden.

Aufgaben eines Rettungssanitäters:

  • Medizinische Aufgaben
    • Wundversorgung
    • Wiederbelebende Maßnahmen
    • Psychologische Bereuung des Patienten und der Angehörigen
    • Assistierende Tätigkeiten zur Unterstützung des Notfallsanitäters oder Notarztes
  • Administrative Aufgaben
    • Dokumentation der Einsätze
    • Desinfektion des Rettungswagens nach einem Einsatz
    • Auffüllen der Bestände nach einem Einsatz
  • Durchführung allgemeiner Krankentransporte
    • Leitung des Teams, das meist aus einem Rettungssanitäter und einem Rettungshelfer besteht
  • Weitere Aufgabenfelder
    • Katastrophenschutz (Naturkatastrophe, Massenunfälle und anderen Krisenfällen)
    • Großveranstaltungen (Konzerte, Straßenfeste etc.) 

Job als Rettungssanitäter: Das sind die Besonderheiten

Der Job als Rettungssanitäter verlangt ein hohes Maß an körperlicher Fitness und psychischer Stabilität. Um den Beruf ausüben zu können, muss zunächst eine entsprechende Ausbildung absolviert werden. Die Zulassungsvoraussetzungen für diese Ausbildung sind von Bundesland zu Bundesland und je nach Ausbildungsstätte unterschiedlich. Oftmals ist, neben einem Schulabschluss, auch eine abgeschlossene Ausbildung zum Rettungshelfer Zulassungsvoraussetzung. Dies ist nicht mit dem Job des Notfallsanitäters zu verwechseln: Während Rettungshelfer und Rettungssanitäter keine anerkannten Ausbildungsberufe sind, handelt es sich beim Notfallsanitäter um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Der Notfallsanitäter (früher Rettungsassistent) ist das höchstqualifizierte, nicht-studierte Mitglied eines Rettungsteams.

Eine weitere Besonderheit des Berufs des Rettungstäters betrifft die Arbeitszeiten: Rettungssanitäter arbeiten im Schichtdienst. Das bedeutet, dass der Rettungssanitäter in der Regel kein 9-to-5-Job ist. Vielmehr wird in zwei bis drei Schichten, also Früh-, Spät- und Nachtschicht gearbeitet. Rettungssanitäter, die ihren Dienst bei der Feuerwehr verrichten, arbeiten meist in 24-Stunden-Schichten. Die gesamte Schicht wird im Team verbracht. Daher befinden sich auf den Wachen auch Ruheräume, eine Küche und oftmals auch ein Fitnessbereich. Pro Woche fallen nicht mehr als zwei 24-Stunden-Schichten an.

Gehalt: Wie viel verdient man als Rettungssanitäter?

Das Gehalt eines Rettungssanitäters hängt vom Arbeitgeber ab: Je nachdem, ob die Anstellung im öffentlichen Dienst, bei einer Hilfs- oder Wohlfahrtsorganisation oder bei einem privaten Unternehmen erfolgt, gibt es sehr unterschiedliche Gehaltsstrukturen. Im Schnitt liegt das Einstiegsgehalt eines Rettungssanitäters in Vollzeit bei knapp 30.000 Euro pro Jahr. Sonderzahlungen oder Schichtzulagen kommen noch hinzu. Insbesondere im öffentlichen Dienst richtet sich das Gehalt nach der Dauer der Berufstätigkeit und kann im Laufe der Zeit auf knapp 40.000 Euro brutto pro Jahr steigen.

Da der Beruf des Rettungssanitäters kein klassischer Ausbildungsberuf ist, erhalten angehende Rettungssanitäter während der Ausbildung kein Gehalt. Vielmehr entstehen durch die Ausbildung Kosten in Höhe von rund 1.00 bis 2.500 Euro. Die Kosten setzen sich aus Kosten für Schulungsunterlagen, Lehrgangs- und Prüfungsgebühren zusammen. Einige Ausbildungsanbieter übernehmen diese Kosten, wenn die angehenden Rettungssanitäter sich im Gegenzug dazu verpflichten, nach der Ausbildung für eine vertraglich festgelegte Zeit dort zu arbeiten. Hierfür erhalten sie dann ab der erfolgreich abgelegten Prüfung natürlich den normalen Lohn. Außerdem besteht in manchen Fällen die Möglichkeit, eine Förderung durch das Arbeitsamt zu erhalten.

Stellenangebote: Wer sucht Rettungssanitäter?

Rettungssanitäter sind in unterschiedlichen Bereichen tätig und werden daher von verschiedenen Unternehmen und Institutionen beschäftigt. Wie im gesamten Gesundheitswesen sind auch im Bereich des Rettungswesens zahlreiche Stellen unbesetzt. Daher ist es für Rettungssanitäter auch möglich, sich auf Stellenausschreibungen für Notfallsanitäter zu bewerben, um sich weiter zu qualifizieren und nach Abschluss der Ausbildung als Notfallsanitäter arbeiten zu können. Allerdings erhalten die angehenden Notfallsanitäter dann für die Zeit der Ausbildung lediglich ein Ausbildungsgehalt.

Besonders von folgenden Unternehmen werden Rettungssanitäter gesucht:

  • Städtische Feuerwehren
  • Bundespolizei (als Polizei-Rettungssanitäter)
  • Rettungs- und Transportdienste von Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen
  • Private Rettungs- und Transportdienste
  • Anbieter von Notrufsystemen mit eigenem Callcenter

Karrieremöglichkeiten

Rettungssanitäter werden derzeit von vielen Unternehmen und Institutionen gesucht, da im gesamten Gesundheitswesen zahlreiche Stellen unbesetzt sind. Da die Ausbildung zum Rettungssanitäter in Vollzeit lediglich rund drei Monate beträgt, ist eine Bewerbung auf eine offene Stelle auch ohne abgeschlossene Rettungssanitäter-Ausbildung durchaus möglich. Viele Unternehmen, die Rettungssanitäter beschäftigen, bilden diese auch selbst aus. Dies gilt um so mehr für Personen, die bereits über eine Rettungshelferausbildung verfügen und dann als Rettungshelfer einsteigen. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter kannst du dann in Teilzeit berufsbegleitend absolvieren.

Der Beruf des Rettungssanitäters bietet zusätzlich zahlreiche Aufstiegschancen: Da die Qualifikation zum Rettungssanitäter sich schnell erreichen lässt, ist dies der ideale Einstiegsjob in den Rettungsdienst. Wer mehr Verantwortung übernehmen und mehr Geld verdienen möchte, kann eine Ausbildung zum Notfallsanitäter absolvieren. Auch dies ist in der Regel berufsbegleitend möglich, so dass der Job als Rettungssanitäter, zumindest als Teilzeitjob, weiter ausgeführt werden kann.

Vielfach wird die Ausbildung zum Rettungssanitäter und eine anschließende Tätigkeit in diesem Bereich genutzt, um die Wartezeit auf einen Studienplatz für Medizin zu überbrücken. Auch ein anschließendes Studium im Bereich Pflegemanagement, Emergency Management oder Gesundheitsmanagement ist möglich, um Karriere zu machen.

Einstiegschancen

Es gibt ausreichend Jobs im Gesundheitswesen – es bietet Bewerbern beste Einstiegschancen. In nahezu allen Bereichen wird qualifiziertes Personal dringend gesucht. Der Rettungsdienst stellt hier keine Ausnahme dar. Je nach Bundesland sind die Zugangsvoraussetzungen zu einer Ausbildung zum Rettungssanitäter etwas unterschiedlich. In der Regel ist ein Hauptschulabschluss erforderlich, um die Ausbildung beginnen zu können – oft bekommen allerdings auch motivierte Bewerber ohne Abschluss eine Chance. Teilweise ist ein abgeschlossener Lehrgang zum Rettungshelfer erforderlich. Die Einstiegshürden in den Beruf des Rettungssanitäters sind also recht gering. Da gleichzeitig die Nachfrage nach Rettungssanitätern sehr hoch ist, sind die Einstiegschancen auch für Bewerber ohne Berufserfahrung sehr gut.

Wichtig ist, dass Bewerber ein ausgeprägtes Interesse an naturwissenschaftlichen Themen und Mathematik mitbringen. Allerdings geht es bei der Ausbildung zum und Tätigkeit des Rettungssanitäters um sehr praxisnahe Aspekte in den Bereichen Chemie, Biologie und Physik: Rettungssanitäter müssen verstehen, wie Medikamente wirken, wie sie dosiert werden müssen und wie medizinisches Gerät funktioniert. Gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sind für die Kommunikation mit den Patienten sowie das Führen der Protokolle und weitere Dokumentationen wichtig.

Außerdem sollten Bewerber unbedingt über eine gute körperliche Konstitution (Fitness) verfügen. Dies ist wichtig, da der Transport von Patienten zum Teil mittels Trage durch Treppenhäuser erfolgt, wenn kein Aufzug vorhanden ist. Auch eine psychische Stabilität samt genereller Belastbarkeit ist zwingend erforderlich, um die Erfahrungen mit schwerstverletzten Patienten oder dem Tod von Unfallopfern umgehen zu können. Da Rettungssanitäter auch für die psychologische Betreuung der Patienten und Angehörigen zuständig sind, ist zudem ein hohes Maß an Einführungsvermögen wichtig.

Zusatzqualifikationen

Rettungssanitäter sind verpflichtet, jedes Jahr ein bestimmtes Kontingent an Lehrgängen und Seminaren zu absolvieren. In der Regel sind dies 30 Stunden pro Jahr, die investiert werden müssen, um weiterhin die Berechtigung zu haben, im Rettungsdienst tätig zu sein.

Die klassische Weiterbildung für Rettungssanitäter ist die Ausbildung zum Notfallsanitäter. Hierbei handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Die Ausbildung kann sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit absolviert werden. In Vollzeit dauert die Ausbildung drei Jahre, in Teilzeit maximal fünf Jahre. Während der Ausbildung zum Notfallsanitäter liegt das Gehalt bei knapp über 1.000 Euro. Wird die Ausbildung in Teilzeit absolviert und zusätzlich ebenfalls in Teilzeit weiter als Sanitäter oder einem ähnlichen Bereich gearbeitet, lässt sich der Gehaltsverlust während der Ausbildung weitestgehend kompensieren.

Der Beruf des Rettungssanitäters ist aber auch ein guter Einstieg in andere Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen: Die erlernte Fähigkeiten bilden eine solide Grundlage für eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger (Krankenschwester), zur Arzthelferin oder zum Altenpfleger.

Wer sich als Abiturient zunächst für eine Ausbildung zum Rettungssanitäter entscheidet, dem steht später der Weg in Studiengänge im Bereich des Gesundheitswesens offen. Über die Tätigkeit im Rettungsteam können wertvolle Erfahrungen für folgende Studiengänge gesammelt werden:

  • Humanmedizin
  • Pflegemanagement
  • Gesundheitsmanagement
  • Emergency Management

Ausbildung zum Rettungssanitäter

Bei der Ausbildung zum Rettungssanitäter handelt es sich nicht um einen anerkannten Ausbildungsberuf. Dennoch endet die Ausbildung mit einer Prüfung, deren Bestehen zwingende Voraussetzung für den Job als Rettungssanitäter ist. Die Zulassungsvoraussetzungen und sonstigen Rahmenbedingungen sind zudem nicht bundeseinheitlich geregelt. In den verschiedenen Bundesländern sowie bei den unterschiedlichen Ausbildungsanbietern gibt es abweichende Regelungen zu folgenden Punkten der “Ausbildung”:

  • Schulabschluss, der erreicht sein muss (meist Hauptschulabschluss, seltener auch ohne Abschluss)
  • Vorerfahrung: etwa durch erfolgreich absolvierte Ausbildung zum Rettungshelfer
  • Stundenumfang der Ausbildung

In der Regel gelten folgende Rahmenbedingungen für die Ausbildung:

  • Mindestalter, das in der Regel mindestens 17 Jahre ist
  • Schulabschluss: Meist reicht ein Hauptschulabschluss
  • Teilweise eine Vorausbildung zum Rettungshelfer
  • Körperliche Voraussetzungen: Bewerber müssen unbedingt gesundheitlich geeignet sein, um den körperliche Herausforderungen des Berufs gewachsen zu sein.
  • Psychische Stabilität
  • Polizeiliches Führungszeugnis
  • Teamorientierung und Verantwortungsbewusstsein

Die Ausbildung zu Rettungssanitäter kann in Umfang, Aufbau und Inhalten variieren, je nachdem, in welchem Bundesland und bei welchem Ausbildungsanbieter sie erfolgt. Die Ausbildung besteht aus den drei folgenden Elementen:

  • Theorie
  • Praxis
  • Prüfung

In der Regel besteht die Ausbildung jedoch aus folgenden Bausteinen mit einem festgelegten Stundenanteil:

  • Theoretischer Unterricht: 160 Stunden
  • Praxisphase auf Lehrrettungswache: 160 Stunden
  • Klinisches Praktikum: 160 Stunden
  • Abschlusslehrgang, der auf die Prüfung vorbereitet: 40 Stunden

Im theoretischen sowie praktischen Teil erlernen die angehenden Rettungssanitäter die medizinischen, technischen und rechtlichen Grundlagen, um auf die Praxis vorbereitet zu sein. Die Inhalte untergliedern sich dementsprechend in folgende Bereiche:

  • Medizinische Grundkenntnisse
    • Anatomie
    • Chirurgie
    • Innere Medizin
    • Neurologie
    • Notfallmedizin
    • Pädiatrie
    • Psychiatrie
  • Grundlagen der Patientenüberwachung
  • Grundkenntnisse der Intubation
  • Erlernen der Wiederbelebungstechniken
  • Vorgehen in Notfallsituationen
  • Technische Grundlagen für den Rettungsdienst
  • Dokumentation der Einsätze
  • Rechtliche Grundlagen für den Rettungsdienst
  • Regeln zur Hygiene

Während eines klinischen Praktikums sowie eines Praktikums auf der Rettungswache lernen angehende Rettungssanitäter den praktischen Berufsalltag kennen. Außerdem lernen sie, das theoretische Wissen, in der Praxis anzuwenden.

Die Abschlussprüfung um Rettungssanitäter zu werden ist, auch wenn es sich nicht um eine anerkannten Ausbildungsberuf handelt, eine staatliche Prüfung. Diese umfasst folgende Elemente:

  • schriftliche Teil
  • mündlichen Teil
  • praktische Teil

Nach dem Bestehen aller drei Teile der Prüfung, bekommen Absolventen ein Abschlusszeugnis, das zur Tätigkeit als Rettungssanitäter berechtigt.

Was macht man als Rettungssanitäter?

Rettungssanitäter werden vorrangig im Rettungswagen eingesetzt, wo sie für die Versorgung des Patienten zuständig sind. Abhängig vom Einsatz und von der Zusammensetzung des Rettungsteams übernehmen Rettungssanitäter auch das Fahren des Rettungsfahrzeugs, medizinische Aufgaben, die psychologische Betreuung des Patienten oder der Angehörigen sowie die Dokumentation des Einsatzes. Auch für normale Krankentransporte können Rettungssanitäter eingesetzt werden.
Beruf & Jobs als Rettungssanitäter: Die Aufgaben im Überblick.

Was muss man als Rettungssanitäter können?

Rettungssanitäter sollten sich gut mit der Wirkungsweise und Dosierung (Berechnung, Mathematik) von Medikamenten auskennen, um Patienten schnell helfen zu können. Sie müssen Lagerungs-, Wiederbelebungs- und Verbandtechniken korrekt beherrschen. Zudem müssen sie körperlich und psychisch belastbar sein, um Patienten zu transportieren und emotionale Hilfestellung im Ernstfall bieten zu können (für Patienten und Angehörige). Mindestens ein PKW-Führerschein für den Krankentransport sollte vorhanden sein.
Was ein Rettungssanitäter können sollte: Aufgaben & Stellenangebote.